. Juristin beendet nach 36 Berufsjahren in leitenden Funktionen ihre Laufbahn . Krisenbewältigung durch Netzwerken, Förderung von Frauen in Führungspositionen und Entwicklung talentierter Mitarbeitenden kennzeichnen ihre Karriere
Die langjährige Chefin der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, tritt mit Ablauf des 30. September in den Ruhestand. Berbuir wurde in Bonn geboren und studierte in ihrer Geburtsstadt und in Freiburg Jura. Nach ihrem Referendariat am Oberlandesgericht Oldenburg legte sie ihr zweites Staatsexamen ab und startete ihre berufliche Karriere 1988 als Nachwuchskraft für den höheren Dienst bei der damaligen Bundesanstalt für Arbeit (BA). Nach ihrer Einführung leitete sie als Abteilungsleiterin die Berufsberatung beim Arbeitsamt in Wetzlar und später in Marburg. 1998 berief sie der Verwaltungsrat der BA zur Direktorin des Arbeitsamtes Limburg. Vier Jahre später wechselte sie in gleicher Funktion zum Arbeitsamt nach Wetzlar. Seit der Fusion beider Arbeitsagenturen im Jahr 2012 übernahm sie den Vorsitz der Geschäftsführung der ,neuen' Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar.
In ihrer berufliche Laufbahn galt es, Arbeitsmarkt, Unternehmen und Beschäftigten vor den Folgen multipler Krisen zu schützen. Neben der Massenarbeitslosigkeit Ende der 1980er Jahre, gehörte die berufliche Integration der Spätaussiedler, die Folgen der deutschen Wiedervereinigung, der Wirtschafts- und Finanzkrise, der Flüchtlingswelle vor rund zehn Jahren, der Corona-Epidemie und letztlich die Abmilderung der arbeitsmarktlichen Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zu den wesentlichen Herausforderungen.
Berbuir gelang es in beiden Landkreisen, mit Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Unternehmen Netzwerke zu schmieden, um den vielschichtigen Problemlagen jeweils mit konzertierten Strategien entgegenzutreten. Eine wesentliche Aufgabe sah die Chefin von rund 700 Mitarbeitenden zudem in der Förderung von Frauen in Führungspositionen sowie in der individuellen Entwicklung talentierter Mitarbeitenden.
Wunsch war es stets, Menschen in schwierigen Lebenslagen weiterzuhelfen "Ich freue mich, ein geordnetes und vernetztes Haus übergeben zu können, dessen Reputation in beiden Landkreisen -nicht zuletzt durch die erfolgreiche Arbeit unserer Mitarbeitenden insbesondere in kritischen Zeiten- stetig gestiegen ist", blickt Berbuir zufrieden zurück. Sie habe sich seinerzeit als Assessorin sehr bewusst für eine berufliche Laufbahn in einer Sozialbehörde entschieden, weil es ihr stets ein Anliegen gewesen sei, Menschen in schwierigen Lebenslagen weiterzuhelfen. Nach 36 Berufsjahren blicke sie dankbar auf diese Zeit zurück. Sie empfinde es als großes Geschenk, morgens immer mit Freude an die tägliche Arbeit gegangen zu sein, resümiert die künftige Pensionärin.
Bis zur Neubesetzung des Vorsitzes der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar zu Beginn des kommenden Jahres wird die Geschäftsführerin Operativ und Stellvertreterin Berbuirs, Jessica Crone, die Geschäfte in Personalunion weiterführen. © Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar