Springe zum Inhalt

60 Jahre Blutspende beim DRK-Ortsverein Brechen – …über 22.525 Liter Blut im Goldenen Grund gespendet

v.l.n.r.: Bürgermeister Frank Groos, zweiter Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Brechen, Hans Saufaus, erster Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Brechen, Peter Tiefenbach, Ehemaliger DRK-Blutspendebeauftragter Wolfgang Schwmmer, Bereitschaftsleiterin und Blutspendebeauftragte im DRK-Ortsverein Brechen, Jeanette Cologna vor dem Kühlmobil des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg·Hessen, mit dem die Blutkonserven in die Labore nach Frankfurt verbracht werden

Niederbrechen/Oberbrechen/Niederselters. Grund zur Freude hatte der DRK-Ortsverein Brechen dieser Tage anlässlich der großen Jubiläums-Blutspende. Seit sechs Jahrzehnten heißt es schon einige Tage vor den jeweiligen Terminen in Niederbrechen und Niederselters (früher auch Oberbrechen), „was brauchen wir“, „was ist noch da,“ „wer holt was“, bevor es entweder am Bereitschaftsabend vor dem Termin oder spätestens am Abend vorher an’s Verlasten auf die verschiedenen Fahrzeuge geht, um dann schon viele Stunden vor dem Beginn des Blutspendetermins die (weit im Vorhinein) gebuchten Räumlichkeiten herzurichten.

In Niederbrechen ist das aktuell die Sport- und Kulturhalle und in Niederselters darf das DRK die Räumlichkeiten der Schule mitbenutzen. Die Terminorte haben über die Jahre aus organisatorischen Gründen immer mal wieder gewechselt, doch die Blutspender sind – dank umfassender und rechtzeitiger Information treu gefolgt, freut sich der erste Vorsitzende Peter Tiefenbach, der mit dem zweiten Vorsitzenden Hans Saufaus so einige Anekdoten aus alten Zeiten zum Besten gab.

Mit „weißt Du noch damals“, war auch der ehemalige Blutspendereferent des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg·Hessen, Wolfgang Schwemmer, dabei, denn er betreute auch den DRK-Ortsverein bei allen Fragen rund um die Blutspendetermine. Er war zuständig für die Bereitstellung der Ehrennadeln und Auszeichnungsunterlagen und Bindeglied zwischen den Entnahmeteams und dem Ortsverein. Beide zusammen arbeiten eng zusammen, vom ersten Stuhl der gerückt wird, bis zum Abschließen und Verlassen der gereinigten und in den Urzustand zurückversetzten Räumlichkeiten.

Dazwischen liegen der Aufbau des Empfangs, an dem die Blutspender als erstes ankommen, identifiziert und mit den aktuellen Informationen, Fragebögen und dem Laufzettel ausgestattet werden, vorbei an den bereitgestellten Getränken, da Trinken wichtig ist bei der Blutspende. Dann geht es zur Voruntersuchung und dem „Doktor“, wie die Untersuchungsstelle liebevoll von allen Beteiligten genannt wird, bis man dann auf der Liege rund 500ml seines Lebenselixiers abgibt, um damit Gutes zu tun. Nach einer kurzen Ruhe- und Regenerationsphase für den Körper geht es zum geselligen Teil, denn oft wird der „Imbiss“, wie die anschließende Versorgung der Blutspender heißt, genutzt zum Plausch und dem Informationsaustausch.

Wer dann noch Erst- oder Jubiläumsspender war, darf sich zusätzlich freuen über eine Anstecknadel, eine Urkunde oder auch ein kleines Präsent. Das ist alles doch „egal“ ? NEIN – weit gefehlt, weiß Uwe Eufinger, der Bereitschaftsleiter, der zusammen mit der Bereitschaftsleiterin und Blutspendebeauftragten Jeanette Cologna die Blutspenden seit einiger Zeit für den Ortsverein organisiert. Die Spender/innen sind unglaublich stolz, man meint sogar, ein leichter sportlicher Wettkampf sei zu erkennen. Wenn man in Cliquen oder Vereinen spenden geht, spornt man sich gegenseitig an, verabredet sich gar – fällt dann eine/r aus, ist die Enttäuschung zu spüren, denn jede verpasste Spende rückt das Jubiläumsziel etwas weiter weg – doch allen Spenderinnen und Spendern ist eins gemeint, freut sich auch der Bürgermeister Frank Groos, der seine Gattin beim Termin begleitete – diese Möglichkeit des kostenlosen Gesundheitschecks, so direkt vor der Haustür ohne Terminvereinbarung.

Bei auffälligen Befunden würde das DRK entsprechend informieren, doch auch der kurze Check vorab ist schon ein erster Anhaltspunkt für die eigene Gesundheit. Jeder gesunde Mensch kann Blutspenden. Der Bedarf an Blut, dessen Bestandteile einer gewissen Haltbarkeit unterworfen sind, ist ungebrochen – gerade in der Urlaubszeit sind viele Menschen unterwegs und Kranke und Verletzte genauso auf eine Spende angewiesen, wie chronisch Kranke. Hier wird das Blut in verschiedenen Darreichungsformen der Gesundung der Patienten dargereicht. Blut spenden kann jeder Gesunde von 18 bis zum 73. Geburtstag, Erstspender dürfen jedoch nicht älter als 64 Jahre sein.

Hier noch ein Blick in die Geschichte: Der erste Termin in Niederbrechen am 16.10.1958 erbrachte 113 Konserven. Seitdem bis heute 182 Termine mit insgesamt 25.610 Konserven. In Niederselters fand der erste Termin am 7.1.1961 statt – dort mit 61 Konserven. Bis heute 148 Termine bei 11.788 Konserven. Der letzte Blick in die Geschichtsbücher des DRK-Blutspendedienstes ergab für den Ersttermin in Oberbrechen am 8.3.1963 48 Konserven mit insgesamt 102 Terminen und 7.653 Konserven. Der letzte Termin dort fand statt am 11.11.2008 statt.

Alle drei Terminorte ergaben somit bisher 45.051 Konserven also über 22.525 Liter Blut. Der Jubiläumstermin durfte sich über 152 Spender freuen – alleine 15 Erstspender. Eine tolle Entwicklung, freut sich Uwe Eufinger am Rande des Termins, an dem es als besonderes Highlight sommerliches Grillgut als Imbiss gab.

Beim aktuellen Termin konnten-stellvertretend für alle Blutspender- geehrt werden: Jörg Frank für 75 Spenden aus Brechen, Renate Bettini sowie Bernhard Eufinger aus Brechen für 50 Blutspenden, wie auch der aus Runkel angereiste Olaf Stoll. Für bereits 10 Spenden konnten Michael Neugebauer (Brechen) und Thorsten Ricker (Hünfelden) mit einer Ehrennadel und der Urkunde bedacht werden.

Im Gedenken an alle Helferinnen und Helfer, die seither im Verein tätig waren oder sich bei den Blutspendeterminen verdingt haben, zollte der Verein Dankbarkeit und ein ehrendes Gedenken. Bürgermeister Frank Groos hob dankbar die Existenz des DRK-Ortsvereins Brechen hervor, der weit über seine Ortsgrenzen hinaus im Sinne des Gründers Henry Dunant wirke – es ist toll, eine so agile Institution mit großer Vielfalt und Möglichkeiten im Goldenen Grund zu wissen. Wer sich für die Arbeit des DRK-Ortsvereins Brechen interessiert, ist herzlich eingeladen, z.B. bei den freitäglichen Bereitschaftsabenden ab 20 Uhr im DRK-Ortsverein am Festplatz vorbei zu schauen. (Peter Ehrlich/DRK-Brechen.de)

Olaf Stoll wurde von Bürgermeister Frank Groos, zweiten Vorsitzenden Hans Saufaus (li) und dem ersten Vorsitzenden des DRK-Ortsverein Brechen, Peter Tiefenbach (re) für seine 50. Spende geehrt vor dem Kühlmobil des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg·Hessen, mit dem die Blutkonserven in die Labore nach Frankfurt verbracht werden